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Lesebeitrag / 26. März 2023

Baden-württembergische Wirtschaft begrüßt, dass nach 2035 mit E-Fuels betriebene Verbrennungsmotoren weiterhin zugelassen werden sollen

Dick: „Es ist ein kluger Schritt“

STUTTGART – Die baden-württembergische Wirtschaft begrüßt, dass die Europäische Union von ihrem strikten Aus für Verbrennungsmotoren ab 2035 ein Stück weit abgerückt ist. „Es ist ein kluger Schritt, die Tür für mit E-Fuels betriebene Verbrennungsmotoren in der Mobilitäts- und Energiewende offenzulassen“, sagte Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), am Sonntag in Stuttgart: „Der technologische Wandel verläuft rasant. Da ist es doch noch überhaupt nicht abzusehen, welche Optionen uns in 15 oder 20 Jahren offenstehen. Es wäre daher töricht gewesen, einzelne Technologien grundsätzlich auszuschließen – selbst wenn sie das Potenzial haben, klimaneutral zu sein.“
Der Verbrennungsmotor präge seit mehr als 130 Jahren die individuelle Mobilität. „Den Menschen in Baden-Württemberg, der Wiege des Automobils, geht es gut. Und das ist aufs Engste mit dieser Technologie verbunden“, sagte Dick. Gerade die Automobilhersteller und Zulieferer im Südwesten zählten zu den innovativsten und in der Antriebstechnik weltweit führenden Unternehmen: „Es wäre daher mehr als fatal, diesen technologischen Vorsprung komplett aus den Händen zu geben – um in ein paar Jahren festzustellen, dass der Verbrenner doch eine Zukunft hat. Dann müssten wir aber Herstellern aus anderen Weltregionen hinterherlaufen.“

Aktuell würden zwar batterielektrische Autos als Mittel der Wahl in der Energie- und Mobilitätswende gelten, so der UBW-Hauptgeschäftsführer: „Mit Blick auf Nachhaltigkeit und Infrastruktur ist das aber auch keine perfekte Lösung. Zudem könnten eines Tages klimaneutrale Kraftstoffe in ausreichendem Maße verfügbar sein. Dann können auch Verbrennerautos wieder zu einem riesigen potenziellen Absatzmarkt werden.“ Ob dies bereits 2035 – dem geplanten Jahr des Verbrenner-Aus‘ – der Fall ist, sei nicht die entscheidende Frage.

Das Energiekonzept der Zukunft sehe vor, regenerativen Strom im Überfluss zu produzieren. Der Überschuss werde dann in Wasserstoff umgewandelt. Stehe einmal nicht genügend regenerativ erzeugter Strom zur Verfügung, könne Wasserstoff als Ausgleich genutzt und verbrannt werden. „Dann bietet sich Wasserstoff auch als Energielieferant an, wo Strom nicht die beste Lösung ist“, sagte Dick: „Da kommt natürlich der Einsatz in Flugzeugen und Schiffen in Frage, die nicht mit riesigen Batterien fliegen oder fahren können, aber eben auch in Automobilen.“

Autor

Michael Schwarz

Geschäftsführer Kommunikation
schwarz@unternehmer-bw.de