Dick: „EU-Förderung von Transformation nicht nur für strukturschwache Regionen, sondern auch für industrielle Zentren ermöglichen“
STUTTGART – Die baden-württembergische Wirtschaft hat anlässlich der Übernahme des Landes der Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“ die Bedeutung regionaler Kooperationen innerhalb der Europäischen Union betont. „Wenn sich vier industriestarke Regionen zusammentun, können sie den besonderen Belangen der industriellen Kraftzentren in der EU mehr Gehör verschaffen“, sagte Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer des Dachverbands Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) am Dienstag anlässlich der Regierungspressekonferenz in Stuttgart.
Gerade der Ukrainekrieg und die daraus entstandenen Herausforderungen bei der Energieversorgung hätten die Notwendigkeit europäischer Zusammenarbeit und regionaler Lösungen noch einmal hervorgehoben, so Dick: „Eine vertiefte europäische Kooperation kann auch einen wichtigen Beitrag leisten, uns unabhängiger und resilienter gegenüber äußeren Einflüssen zu machen.“
Die vier Regionen einten derzeit die besonderen Herausforderungen durch die verschiedenen Transformationsprozesse, die industriestarke Regionen in erhöhtem Maße beträfen, so der UBW-Hauptgeschäftsführer: „Die Industrieregionen haben dabei als Motoren von Wirtschaft und Wohlstand eine weit über die eigenen Grenzen hinausragende Bedeutung.“ Deshalb müsse vorrangiges Ziel sein, den EU-Förderrahmen für Transformationsmittel über strukturschwache Regionen hinaus zu erweitern, sagte Dick: „Gerade die industriellen Zentren sind von den tiefgreifenden Umbrüchen besonders betroffen. Sie dürfen in diesem Prozess nicht alleine gelassen werden. Werden sie erst gefördert, wenn sie bereits in die Kategorie ‚strukturschwach‘ abgerutscht sind, ist es zu spät. Denn dann wird schon viel Wohlstand und Wirtschaftskraft verlorengegangen sein – und zwar nicht nur in diesen Regionen selbst.“