Barta: „Wir brauchen mehr Flächen, schnellere Genehmigungen und eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung“
Laut einer aktuellen Auswertung der Fachverbände BWE und VDMA Power Systems wurden in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr lediglich 24 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 110,8 Megawatt errichtet. Dazu erklärt Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW):
„Unsere Unternehmen stehen vor der gewaltigen Herausforderung, klimaneutral zu werden, ohne dabei an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung ist dafür unerlässlich. Die aktuellen Zahlen zeigen jedoch deutlich: Baden-Württemberg ist weit davon entfernt, die notwendige Dynamik beim Ausbau der Windkraft zu erreichen. Der Zubau an Windrädern im Südwesten im vergangenen Jahr betrug lediglich 3,4 Prozent aller in Deutschland errichteten neuen Windkraftanlagen. Die unzureichende Entwicklung ist für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ein großes Problem, das dringend gelöst werden muss. Es braucht mehr Flächen, schnellere Genehmigungen und vor allem auch eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung.
Windkraftanlagen sind ein wesentlicher Pfeiler der Energiewende und daher für uns unverzichtbar. Die Windenergie ist mittlerweile die wichtigste Quelle der Stromerzeugung in Deutschland und ergänzt sich mit der Photovoltaik. Während Solaranlagen ihre Spitzen im Sommer liefern, sorgt die Windkraft insbesondere im Winter für Stabilität. Deshalb habe ich auch keinerlei Verständnis dafür, wenn jetzt Forderungen nach einem Rückbau der Windkraft laut werden. Das ist mit Blick auf die Versorgungssicherheit schlicht unverantwortlich.
Wir benötigen in unserem Land verlässliche Rahmenbedingungen, die Planungssicherheit schaffen und Investitionen anziehen. Ansonsten riskieren wir, den Anschluss an internationale Wettbewerber zu verlieren. Ein ambitionierter Ausbau der erneuerbaren Energien ist nicht nur eine Frage des Klimaschutzes, sondern des wirtschaftlichen Überlebens.“
