18. September 2024

Das geplante Wasserstoffkernnetz für Baden-Württemberg ist nicht ausreichend

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Barta: „Bedeutende Wirtschaftsregionen in Baden-Württemberg drohen von der Wasserstoffversorgung abgehängt zu werden“

Die baden-württembergische Wirtschaft kritisiert die aktuellen Planungen der Fernleitungsnetzbetreiber für den Aufbau eines Wasserstoffkernnetzes in Deutschland scharf. „Wasserstoff ist eine unverzichtbare Schlüsseltechnologie, ohne die eine erfolgreiche Dekarbonisierung unserer Wirtschaft nicht möglich ist. Die Bedarfe der baden-württembergischen Industrie sind in den Planungen für das deutschlandweite Wasserstoffkernnetz nicht ausreichend berücksichtigt worden. Bedeutende Wirtschaftsregionen in Baden-Württemberg drohen beim existenziell wichtigen Wasserstoffanschluss abgehängt zu werden“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg, Oliver Barta, am Mittwoch in Stuttgart. „Die Bundesnetzagentur, die bis zum Ende der Woche über das Wasserstoffkernnetz entscheiden wird, muss hier nochmal deutlich nachbessern“, forderte er.

Es sei nicht akzeptabel, dass der südwestliche Landesteil Baden-Württembergs in der bisherigen Wasserstoffplanung weitestgehend unberücksichtigt bleibe, erklärte Barta. „Wir halten es für unabdingbar, dass der mittel- und südbadische Raum bis zum Bodensee an das Wasserstoffkernnetz angeschlossen wird“, sagte der UBW-Hauptgeschäftsführer. „Gleichzeitig muss das geplante Kernnetz entlang der Rheinschiene weiter nach Süden verlängert werden.“ Für die Zukunft Baden-Württembergs sei es entscheidend, dass alle Wirtschaftsregionen ausreichend mit Wasserstoff versorgt werden, unterstrich Barta: „Im kommenden Jahr soll in einem zweiten Schritt die Planung für den Aufbau eines deutschlandweiten flächendeckenden Wasserstoffnetzes finalisiert werden. Es ist zwingend notwendig, dass hier dann auch kleinere Industriestandorte in Baden-Württemberg über Verteilnetze oder dezentrale Versorgungskonzepte erfasst werden. Der industrielle Einsatz von Wasserstoff darf nicht an einer stark verzögerten Anbindung an die Wasserstoffinfrastruktur scheitern.“

Problematisch sei, dass selbst das bislang geplante Wasserstoffkernnetz für Baden-Württemberg noch nicht vollständig durchfinanziert sei, bemerkte der UBW-Hauptgeschäftsführer: „Die Finanzierung des Wasserstoffkernnetzes soll im Grundsatz vollständig privatwirtschaftlich erfolgen. Die vom Bund festgelegten Rahmenbedingungen sind aber derzeit für Investoren vielfach noch nicht attraktiv genug. Hier muss dringend nachgebessert werden, um ausreichend Kapital für die Umsetzung dieses zentralen Projekts zu mobilisieren.“ Der Netzausbau dürfe nicht durch fehlende Investitionsanreize ausgebremst werden, unterstrich Barta: „Wir brauchen bei der Finanzierung rasch Klarheit, damit die Unternehmen sich auf den zugesagten Wasserstoffanschluss verlassen können. Anhaltende Unsicherheit wäre eine große Belastung für künftige Investitionsentscheidungen am Standort Baden-Württemberg.“

Thomas Widder | UBW – Unternehmer Baden-Württemberg e.V.

Thomas Widder

Pressereferent

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