Küpper: „Der Bundestag sollte zumindest Teile des Wachstumspakets noch vor der Wahl verabschieden“
Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg ist im November gegenüber dem Vormonat zwar leicht gesunken, im Jahresvergleich ist jedoch ein spürbarer Anstieg zu verzeichnen. „Die hartnäckige wirtschaftliche Stagnation belastet den Arbeitsmarkt immer stärker. Firmeninsolvenzen und Personal-Abbaupläne – vor allem im industriellen Umfeld – nehmen deutlich zu“, sagte Stefan Küpper, UBW-Geschäftsführer für Bildung, Arbeitsmarkt und Landespolitik, am Freitag in Stuttgart. „Angesichts dieser Lage brauchen die Unternehmen rasch spürbare Entlastungen. Der Bundestag sollte deshalb Teile des Wachstumspakets, wie die verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten und die Ausweitung der Forschungszulage, noch vor der Wahl verabschieden. Eine Absenkung der auf den Strompreis aufgeschlagenen Netzentgelte wäre ebenfalls dringend erforderlich,“ erklärte Küpper, der auch Mitglied der UBW-Hauptgeschäftsführung ist.
Trotz der aktuellen Eintrübung des Arbeitsmarkts blieben aber die demografische Entwicklung und die damit wachsende Fachkräftelücke langfristige Herausforderungen für die baden-württembergische Wirtschaft, unterstrich Küpper: „Wir brauchen deshalb eine ambitionierte Arbeitsmarktpolitik, die Beschäftigungslosigkeit vermeidet und auf die Unterstützung des ‚Job-To-Job-Transfers‘ setzt.“ Dazu seien leistungsfähige Qualifizierungsprogramme, funktionierende Arbeitsmarktdrehscheiben, flexible Erprobungsmöglichkeiten und auf Vermittlung ausgerichtete Transfergesellschaften unerlässlich, erläuterte der UBW-Arbeitsmarktexperte: „Hier sollte eine neue Bundesregierung dringend Prioritäten setzen.“