28. Februar 2025

Die schwache Konjunktur bremst den Arbeitsmarkt weiter aus

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Küpper: „Viele Arbeitgeber suchen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage händeringend nach Personal. Die Arbeitsmarktpolitik gehört bei den Koalitionsverhandlungen weit oben auf die Agenda“

Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg ist im Februar zum Vormonat leicht gesunken, liegt jedoch immer noch neun Prozent über dem entsprechenden Vorjahresmonat. „Die schwache Konjunktur bremst den Arbeitsmarkt weiter aus. Gleichzeitig gibt es aber weiterhin eine hohe Zahl offener Stellen. Viele Arbeitgeber suchen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage händeringend nach Personal“, sagte Stefan Küpper, UBW-Geschäftsführer für Bildung, Arbeitsmarkt und Landespolitik, am Freitag in Stuttgart. „Das Problem wird sich in den kommenden Jahren durch den verstärkten Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge weiter verschärfen. Die Arbeits- und Fachkräftesicherung und eine Aktivierung der Arbeitsmarktpolitik gehören bei den Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung weit oben auf die Agenda“, erklärte Küpper, der auch Mitglied der UBW-Hauptgeschäftsführung ist.

Konkret nannte der Arbeitsmarktexperte vier Punkte:

  • Die Mittel für Integrations- und Berufssprachkurse dürfen durch die kommende Bundesregierung nicht gekürzt werden und müssen sich am absehbaren Bedarf orientieren. Ansonsten würden die langfristigen Kosten für den Staat und die Wirtschaft die kurzfristigen Einsparungen bei Weitem übersteigen.
  • Die Qualifizierungsförderangebote der Bundesagentur für Arbeit müssen dringend weiterentwickelt und praktikabler ausgestaltet werden. Komplizierte Zertifizierungs- und Zulassungsverfahren sowie aufwändige Dokumentationspflichten und Abrechnungssysteme machen den Unternehmen die Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen unnötig schwer.
  • Bei der Qualifizierungsförderung gilt es, gerade auch die Menschen in den Blick zu nehmen, die noch ohne Berufsausbildung sind. Die Zahlen sind erschreckend hoch. Es braucht eine Strategie für eine Berufsbildung der zweiten Chance, beispielsweise in Form von berufsabschlussorientierten Teilqualifizierungen.
  • Gleichzeitig muss auch der sogenannte „Job-to-Job-Transfer“ unterstützt werden. Unternehmen, die Personal abbauen, kooperieren dabei mit Unternehmen, die neue Mitarbeitende suchen. Zeitlich begrenzte Erprobungsphasen, in denen Beschäftigte ihre Eignung im neuen Unternehmen testen können, müssen rechtssicher ermöglicht werden. Dabei könnte an den Entwürfen des SGB III-Modernisierungsgesetzes aus der vergangenen Legislaturperiode angeknüpft werden.

Thomas Widder | UBW – Unternehmer Baden-Württemberg e.V.

Thomas Widder

Pressereferent

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