Küpper: „Es ist notwendig, eine grundlegende Veränderung von Schule und Unterricht in den Blick zu nehmen und alles dafür zu tun, bessere Lernergebnisse zu erzielen“
Die baden-württembergische Wirtschaft wertet das Abschneiden der deutschen Schülerinnen und Schüler in der aktuellen Leistungsstudie Pisa als extrem besorgniserregend. Die Schulen stünden vor einer bisher nie dagewesenen Belastungsprobe. „Es ist notwendig, eine grundlegende Veränderung von Schule und Unterricht in den Blick zu nehmen und alles dafür zu tun, bessere Lernergebnisse zu erzielen. Das bedeutet auch, dass Bildungsinvestitionen an den richtigen Stellen ansetzen müssen, das heißt vor allem in der frühen Bildung, in den Grundschulen und in der Förderung von Basiskompetenzen. Hier geht es um die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen und damit auch um die Zukunft des Landes“, sagte Stefan Küpper, Geschäftsführer Bildung, Arbeitsmarkt und Landespolitik bei den Unternehmern Baden-Württemberg (UBW), am Dienstag in Stuttgart.
In der Studie erzielten die Schülerinnen und Schüler aus Deutschland im Lesen, in der Mathematik sowie in den Naturwissenschaften die niedrigsten Werte, die jemals im Rahmen von Pisa gemessen worden sind. „Die stark gewachsene Heterogenität in der Schülerschaft sowie die Corona-Pandemie haben uns hier – wie andere Länder auch – offenbar weit zurückgeworfen. Trotzdem darf dies nicht als Ausrede benutzt werden, sondern wir appellieren an die Politik, die Ergebnisse sehr ernst zu nehmen“, so das Mitglied der UBW-Hauptgeschäftsführung.
Elementar wichtig für die Zukunft sei auch die Förderung digitaler Basiskompetenzen, so Küpper weiter. Daher erwarte die baden-württembergische Wirtschaft von der Landesregierung, die Digitalisierung von Schulen weiter voranzutreiben. „Die Vermittlung digitaler Kompetenzen ist von zentraler Bedeutung für den Wirtschafts- und Innovationsstandort, aber auch für individuelle Beschäftigungs- und Karriereperspektiven“, sagte Küpper. Er begrüße daher die ganzheitliche Herangehensweise der Digitalstrategie für die Schulen, die in der Regierungspressekonferenz am Dienstag in Stuttgart präsentiert wurde. Allerdings, so das Mitglied der UBW-Hauptgeschäftsführung, sei es wichtig, dass es klare Qualitäts- und Kompetenzstandards gebe und dass die Digitalisierung fest in der datengestützten Schulentwicklung verankert sei.
„Wir benötigen zudem mehr Freiräume und Selbstständigkeit für die einzelnen Schulen und neue Lernkonzepte sollten vor Ort dann auch konsequent umgesetzt werden“, sagte Küpper weiter. Zudem plädiere er dafür, außerschulische Lernorte miteinzubeziehen und die Kooperationen mit der Wirtschaft zu stärken. Küpper: „Wir bringen uns hier sehr gerne intensiv mit ein. Schließlich ist es entscheidend für die Zukunft unseres Landes, dass die Kinder und Jugendlichen die nötigen Kompetenzen im digitalen Bereich als Teil der notwendigen Allgemeinbildung erlernen.“