Barta: „Deutschland verliert in zunehmendem Tempo an wirtschaftlicher Substanz, weil überfällige Reformen seit Jahren vertagt werden“
Zur heutigen Vorstellung des Jahresgutachtens der „Wirtschaftsweisen“ erklärt der Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), Oliver Barta:
„Das Jahresgutachten der „Wirtschaftsweisen“ legt schonungslos offen, wie tief die strukturellen Probleme des Standorts Deutschland inzwischen reichen. Unser Land verliert in zunehmendem Tempo an wirtschaftlicher Substanz, weil überfällige Reformen seit Jahren vertagt werden. Der erhoffte Aufschwung im kommenden Jahr bleibt aus. Die Bundesregierung hat bisher leider nicht erkennen lassen, dass sie den Ernst der Lage wirklich verstanden hat.
Besonders alarmierend ist der fortgesetzte Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Deutschland fällt im Vergleich zu anderen Industrieländern zunehmend zurück – mit deutlichen Folgen für die exportorientierte baden-württembergische Wirtschaft. Als hochinnovatives, stark in die Weltwirtschaft verflochtenes Bundesland spürt Baden-Württemberg die strukturellen Probleme besonders hart. Wenn Produktion, Forschung und Investitionen zunehmend ins Ausland abwandern, verlieren wir nicht nur Wachstum, sondern auch Zukunft.
Die Belastungen für unseren Wirtschaftsstandort haben inzwischen ein kritisches Maß überschritten. Anstatt weiter zu verwalten, muss die Politik endlich die Bremsen lösen, die unsere Unternehmen blockieren. Wir brauchen dringend niedrigere Steuern und Abgaben, einen spürbaren Bürokratieabbau und eine Energiepolitik, die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit wieder stärker in den Fokus rückt.
Unser Land hat alle Voraussetzungen, wieder stark zu werden: innovative Unternehmen, hochqualifizierte Beschäftigte und einen exzellenten Forschungs- und Wissenschaftssektor. Damit diese Stärken wirken können, braucht es jetzt den klaren politischen Willen, auch schmerzhafte Reformen umzusetzen. Die Zeit des Zögerns ist vorbei – nun sind Entscheidungen gefragt.“
