Barta: „Kompromiss wurde viel zu teuer erkauft“
Zur Einigung im Zollkonflikt zwischen den USA und der EU erklärt Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW):
„Mit der Einigung konnte zwar eine weitere Eskalation im Zollstreit der EU mit den USA abgewendet werden. Auch bedeutet dies für die Unternehmen in Europa und in Deutschland einstweilen Planungssicherheit. Allerdings wurde der Kompromiss aus Sicht der baden-württembergischen Wirtschaft viel zu teuer erkauft. Ein Basiszoll von 15 Prozent ist ein schwerer Schlag für unsere exportorientierte Industrie, er wird den Handel mit den USA massiv belasten. Zwar stellt er im Automobilbereich eine Verbesserung zum Status quo dar, aber eben auch eine Verschlechterung gegenüber dem ursprünglichen Zustand. Das Ergebnis wirft auch kein gnädiges Licht auf die globale Verhandlungsposition und Stärke der EU. Der Eindruck bleibt, dass man Europa viele Zugeständnisse abringen kann, wenn man nur rücksichtslos genug Druck erzeugt. Dies ist kein kraftvolles Signal, wenn man mit anderen globalen Wirtschaftsräumen günstigere Handelsabkommen abschließen will. Die Bundesregierung ist jetzt gefordert, in Brüssel auszuloten, ob man in den Verhandlungen zu den Details des Deals oder auch im Anschluss daran doch noch zu besseren Ergebnissen kommen kann. Völlig aussichtslos erscheint dies aus unserer Sicht nicht. US-Präsident Trump hat seinen Triumph bekommen, den er ins Schaufenster stellen kann. Verbesserungen in geräuschloseren Verhandlungen sind daher nicht unmöglich. Allein schon die Vernunft spricht dafür. Denn Zölle sind grundsätzlich Gift für die Wirtschaft – in den USA genauso wie in Europa.“