Barta: „Wir brauchen entschlossene Maßnahmen der Politik, um die wirtschaftliche Dynamik wiederzubeleben und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu sichern. Dies gilt im Übrigen auch für die europäische Ebene“
Die Arbeitslosenzahlen in Baden-Württemberg sind im Mai geringfügig zurückgegangen, in saisonbereinigter Rechnung jedoch gestiegen. Als Ursache für die ausgefallene Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt nannte die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA) die anhaltend schwache Konjunktur. „Auch das Arbeitsmarktbarometer des BA-eigenen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist im Mai in den negativen Bereich gesunken. Das lässt auch für die kommenden Monate keine Besserung erwarten“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), Oliver Barta, am Dienstag in Stuttgart. „Wir brauchen jetzt entschlossene Maßnahmen der Politik, um die wirtschaftliche Dynamik wiederzubeleben und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu sichern. Dies gilt im Übrigen auch für die europäische Ebene. In der kommenden Legislaturperiode sollte die EU dringend einen Kurswechsel hin zu einer Politik für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum vollziehen“, erklärte Barta.
Trotz der Eintrübung des Arbeitsmarkts blieben aber die demografische Entwicklung und die damit wachsende Fachkräftelücke langfristige Herausforderungen für die baden-württembergische Wirtschaft, bemerkte der UBW-Hauptgeschäftsführer: „Wir begrüßen daher die zum Monatsbeginn in Kraft getretene Chancenkarten-Regelung. Sie erlaubt es Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten zur Arbeitsplatzsuche nach Deutschland zu kommen. Unverständlich ist für uns jedoch, dass Zuwanderer aus Drittstaaten nicht in der Zeitarbeit tätig werden dürfen. Zeitarbeits- und Personaldienstleistungsunternehmen sind Integrationsmotoren für den Arbeitsmarkt. Sie verfügen über etablierte Strukturen und langjährige Erfahrungen bei der Auswahl, Betreuung und Weiterbildung von Menschen aus dem Ausland.“