Küpper: „Alles muss auf den Prüfstand mit dem Ziel, signifikant bessere Lernergebnisse zu erzielen“ – Erfolgreiche Schulsysteme weltweit zum Vorbild nehmen”
Die baden-württembergischen Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände haben die Landesregierung aufgefordert, endlich die Ursachen für das schlechte Abschneiden in den Schul-Leistungstests anzuerkennen und Schule wirklich neu zu denken. „Alles muss auf den Prüfstand“, sagte Stefan Küpper, Geschäftsführer Bildung, Arbeitsmarkt und Landespolitik der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), am Mittwoch anlässlich der Landtagsdebatte über die Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden bei den Bildungsstudien IQB und PISA: „Das Ziel ist, signifikant bessere Lernergebnisse zu erzielen und den Grundstein für eine funktionierende Fachkräftesicherung in unseren Schulen zu legen.“
Nicht erst seit der aktuellen PISA-Studie sei klar: Alle erfolgreichen Schulsysteme weltweit zeichneten sich aus durch einen hohen Freiheitsgrad der Einzelschule in Kombination mit klaren Ziel- und Standardvorgaben sowie einer belastbaren Erfolgsmessung, die die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen erkennen lasse, so Küpper. Außerdem sei dies in der Regel mit einem funktionierenden Konzept der Lehrkräftequalifizierung, der Personalentwicklung und multiprofessioneller Teams verbunden. „Nur so lässt sich auch der Einsatz der Mittel klug und effizient steuern“, sagte das Mitglied der UBW-Hauptgeschäftsführung.
All diese Punkte sei man nach dem ersten PISA-Schock 2000 zu zaghaft angegangen. Irgendwann habe man diese notwendigen Veränderungen dann ganz aus dem Auge verloren, so Küpper: „Das lässt sich auch daran ablesen, dass nach einer Dekade des Bildungsaufschwungs die Leistungen bereits ab 2012 wieder abgefallen sind.“ Das Datum 2012 gebe auch den Hinweis, dass nicht alle Defizite mit aktuellen Herausforderungen erklärt werden könnten. „Damals gab es weder eine Corona-Pandemie noch Migrationsbewegungen im heutigen Umfang“, so der UBW-Bildungsexperte.