Küpper: „Das ist ein deutliches Alarmsignal für uns, denn es stellt die verbindliche Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in Frage“
Zu den Ergebnissen der am Freitag vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) vorgestellten Ergebnisse einer Forsa-Umfrage zur Berufszufriedenheit von Schulleitungen in Baden-Württemberg erklärt Stefan Küpper, Mitglied der UBW-Hauptgeschäftsführung und u.a. für Bildungspolitik verantwortlich:
„Zum Schuljahr 2026/27 wird der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen eingeführt. Rund ein Drittel der Schulleitungen von Grundschulen in Baden-Württemberg erwartet laut der Forsa-Umfrage aber, dass eine Ganztagsbetreuung bis dahin nicht sichergestellt werden kann. Das ist ein deutliches Alarmsignal für uns, denn es stellt die verbindliche Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in Frage. Die baden-württembergische Wirtschaft hält eine verlässliche und bedarfsorientierte Ganztagsbetreuung aber für unverzichtbar, denn sie ist mit Blick auf Transformation und den wachsenden Fachkräftemangel auf die gut ausgebildeten jungen Eltern angewiesen. Hier ist die Politik aufgefordert, für ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu sorgen. Sie sind der Schlüssel für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Forsa-Studie zeigt zudem, dass die Schulorganisation des 19. Jahrhunderts mit der zentralen Steuerung über Stunden-Deputate nicht mehr für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts taugt. Die UBW unterstützen daher den Wunsch der befragten Schulleitungen, ihnen mehr Gestaltungsspielraum in ihrer Leitungsfunktion einzuräumen. An allen Schulen sollten die Fesseln zu mehr Selbstständigkeit weiter gelöst werden. Wir brauchen Schulen, die von starken Schulleitungen mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung für Profil, Personal und Budget in die Zukunft geführt werden. Darüber hinaus ist neben gut aus- und fortgebildeten Lehrkräften auch ein verstärkter Einsatz von multiprofessionellen Teams entscheidend für eine Verbesserung der Situation an unseren Schulen.“
