Barta: „Kommt der Brückenstrompreis nicht, droht uns die Abwanderung vieler energieintensiver Unternehmen aus Deutschland“
Die baden-württembergische Wirtschaft begrüßt die Aussagen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der Industriekonferenz in Berlin, eine schnelle Entscheidung über die Einführung eines Brückenstrompreises herbeiführen zu wollen. „Die Strompreise bewegen sich in Deutschland weiter auf einem vielfach höheren Niveau als vor dem Beginn der Energiekrise. Daran wird sich voraussichtlich auch mittelfristig nichts ändern“, sagte Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), am Dienstag in Stuttgart. Diese Entwicklung sei bedenklich, weil sich die Schere bei den Energiepreisen gerade zu den USA und zu China immer weiter öffne, was geoökonomisch die Ziele der Bundesrepublik und von Baden-Württemberg als starkem Wirtschaftsstandort untergrabe. Vor allem für die vielen energieintensiven klein- und mittelständischen Unternehmen sei es von existenzieller Bedeutung, die hohen Kosten zumindest temporär durch einen Brückenstrompreis abzufedern. „Kommt dieser nicht, droht uns die Abwanderung vieler energieintensiver Unternehmen aus Deutschland“, erklärte Barta.
Der UBW-Hauptgeschäftsführer betonte jedoch, dass er staatliche Subventionen als ordnungspolitisches Instrument generell kritisch sehe. Der Brückenstrompreis sei daher eine zeitlich begrenzte Ausnahme, um größeren Schaden von der deutschen Wirtschaft abzuwenden. Von entscheidender Bedeutung sei es zudem, den Ausbau der regenerativen Energien voranzutreiben. Es gehe beispielsweise darum, beim Bau von Windkraftanlagen die Genehmigungsverfahren massiv zu verkürzen und den Netzausbau zu beschleunigen.

