Küpper: „Baden-Württemberg muss international noch stärker als Studien- und Beschäftigungsstandort für Ingenieurswissenschaften profiliert werden“
Die Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände im Land haben davor gewarnt, dass ein sich zuspitzender Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren zur Wachstums- und Innovationsbremse für Baden-Württemberg werden kann. „Diese Bremse gilt es dringend zu lösen, damit Baden-Württemberg im globalen Transformationsprozess nicht weiter an Tempo verliert und ins Hintertreffen gerät“, sagte Stefan Küpper, Geschäftsführer Bildung, Arbeitsmarkt und Landespolitik der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) am Dienstag anlässlich der Vorstellung einer Studie zum akademischen Fachkräftebedarf im Land.
Die von der Landesregierung vorgestellte QuBe-Studie zeige deutlich, dass neben dem großen Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften auch der Bedarf an akademischen Fachkräften in Baden-Württemberg auf absehbare Zeit weiter ansteigen werde. „Um diesen bedienen und in der Transformation bestehen zu können, muss Baden-Württemberg als Studien- und Beschäftigungsstandort für die Ingenieurwissenschaften national wie international noch stärker profiliert werden“, sagte Küpper. Die angekündigte Landeskampagne müsse daher auf dieses Ziel einzahlen, Baden-Württemberg als Ingenieurland Nr. 1 zu sichern, so das Mitglied der UBW-Hauptgeschäftsführung.
Um Baden-Württemberg auch attraktiver für ausländische Studierende zu machen, sei es wichtig, hier die Studiengebühren wieder abzuschaffen. „Wir begrüßen daher, dass es hierzu mittlerweile einen breiten politischen Konsens gibt“, sagte Küpper. Es brauche hierbei allerdings noch ein tragfähiges Konzept, damit den Hochschulen auch nach Wegfall ihres Anteils an den Studiengebühren ausreichend Mittel zur Betreuung ausländischer Studierender zur Verfügung stehen. „Und wir benötigen Unternehmen, die ausländischen Studierenden bereits während des Studiums Einblicke in die sehr guten Beschäftigungsperspektiven in Baden-Württemberg geben“, so der UBW-Experte.
Darüber hinaus sollte in der Hochschulfinanzierung der immer noch starke Fokus auf die Studierendenzahlen als dominierende Messgröße dringend überdacht werden. „Aus unserer Sicht wäre es sinnvoll, die volkswirtschaftliche Wirkung der Absolventinnen und Absolventen stärker in den Blick zu nehmen und dies gegebenenfalls in einem finanziellen Ausgleichsmechanismus zu berücksichtigen“, so Küpper.