Küpper: „Ob mit den Reformplänen die Ziele in der Bildungspolitik erreicht werden können, darf noch bezweifelt werden“
Die baden-württembergische Wirtschaft erwartet von den angekündigten Schulreformen und der Neuordnung der Schullandschaft mit der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium einen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts. „Unsere wirtschaftliche Stärke beruht in hohem Maße auf dem Miteinander von akademisch und beruflich qualifizierten Fachkräften“, sagte Stefan Küpper, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), am Dienstag in Stuttgart: „Und der Grundstein für die Sicherung des Fachkräftebedarfs wird nun mal in der Schule gelegt.“
Es brauche daher unterschiedliche, ausdifferenzierte Bildungswege, die junge Menschen – orientiert an den eigenen Stärken – individuell in die zu ihnen passende Beruflichkeit gehen lassen. Die UBW benennen dafür fünf entscheidende Kriterien:
- Individuelle Förderung – inklusive Sprachförderung
- Berufsorientierung an allen Schularten
- Unterschiedliche Schulprofile und keine ausschließliche Fokussierung auf Abitur und Studium
- Maximale Durchlässigkeit mit einer Kultur des zweiten und dritten Bildungswegs
- Eine auf exzellente Berufsausbildung ausgerichtete zweite Säule – jenseits des zukünftig wieder auf neun Jahre ausgerichteten Gymnasiums
„Inwieweit die bisher vorliegenden Schulreformpläne dies einlösen, erscheint aktuell unklar und Zweifel sind erlaubt“, sagte UBW-Bildungsexperte Küpper: „Aber wir bieten die Zusammenarbeit an, damit die Transformation zu einer von der Landesregierung angestrebten ‚Schule mit starker Berufsorientierung und lebenspraktischer Profilierung‘ erreicht werden kann.”