Energie

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Michael Schwarz | UBW – Unternehmer Baden-Württemberg e.V.

Die EU strebt an bis 2050 klimaneutral zu werden, Deutschland bis 2045 und Baden-Württemberg sogar bereits 2040. Diese ambitionierte politische Zielsetzung erfordert einen tiefgreifenden Umbau sowohl des Energiesystems als auch der industriellen Strukturen im Land.

Baden-Württemberg gilt als wirtschaftlicher Motor Deutschlands und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt. Rund 34 Prozent der Bruttowertschöpfung entfallen auf die Industrie, 30 Prozent der Erwerbstätigen sind dort beschäftigt. Zudem zählt der Südwesten bundes- und europaweit zur Spitzengruppe, wenn es um technologische Innovationen geht.

Um Wohlstand, Wertschöpfung und Arbeitsplätze langfristig zu sichern, müssen die spezifischen Rahmenbedingungen Baden-Württembergs berücksichtigt werden. Dabei steht das Land insbesondere vor folgenden energiepolitischen Herausforderungen:

Steigender Strombedarf und unzureichende Erzeugungskapazitäten

Der Strombedarf Baden-Württembergs sowie die Abhängigkeit von Stromimporten werden künftig deutlich steigen. Gleichzeitig halbiert sich durch den Kohleausstieg die am Markt verfügbare, gesicherte Leistung im Südwesten. Bisher wird noch zu wenig in neue, wasserstofffähige Gaskraftwerke investiert – obwohl sie für Versorgungssicherheit und stabilen Netzbetrieb unverzichtbar wären. Schon heute ist die Stromversorgung angespannt, sodass bestehende Kraftwerke nicht vollständig stillgelegt, sondern als Netzreserve vorgehalten werden müssen.

Verzögerter Zugang zu Wasserstoffinfrastruktur

In mehreren Regionen Baden-Württembergs wird leitungsgebundener Wasserstoff erst ab 2040 verfügbar sein – und damit deutlich später als in anderen Teilen Deutschlands. Auch hier ist mit einer hohen Importabhängigkeit zu rechnen, sowohl national als auch international.

Belastung energieintensiver Industrien

Wichtige Industriezweige in Baden-Württemberg, wie die Papier- und Chemieindustrie, sind auf eine stabile, bezahlbare Energieversorgung angewiesen, um im Süden Deutschlands wirtschaftlich produzieren zu können. Die aktuelle Energiepolitik führt jedoch dazu, dass sich viele energieintensive Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit gefährdet sehen. Inzwischen denken viele Industrieunternehmen in Baden-Württemberg über eine Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland nach.

Notwendige energiepolitische Weichenstellungen

Um diese Entwicklung aufzuhalten, sind in den nächsten Jahren entschlossene energiepolitische Maßnahmen erforderlich, um die Wirtschaftskraft des Landes und Klimaschutz effektiv miteinander zu verbinden. Nur so kann die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg nachhaltig gestärkt und der industrielle Kern erhalten werden.

Dazu gehört auf Landes- und Bundes-, aber auch europäischer Ebene ein ganzheitliches, bezahlbares Energie- und Klimaschutzkonzept, das die Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit der Unternehmen verlässlich und bezahlbar erhält. Dafür setzen sich die Unternehmer Baden-Württemberg mit ihrer Stimme ein.

Im Arbeitsausschuss Energie, Umwelt und Klima der Unternehmer Baden-Württemberg tauschen sich die Mitglieder über aktuelle energiepolitische, genauso wie auch zu umweltpolitischen und klimarelevanten Themen aus. In den halbjährig stattfindenden Sitzungen kommen die Ausschussmitglieder mit Vertretern der Landespolitik und der Landesverwaltung sowie dem BDI ins Gespräch. Außerdem arbeitet der Ausschuss an den Verbandspositionen im Bereich Energie, Umwelt und Klima mit, die vom Verband auch nach außen getragen werden. Vorsitzende des Ausschusses sind Joachim Kugler (Siemens Energy, Regional Representative Südwestdeutschland) und André Olveira-Lenz (Hauptgeschäftsführer des VCI BW).

Fachbereich

Dr. Susanne Wellmann

Referentin Energie und Rohstoffe

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Pressemitteilungen zum Thema Energie

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13. Juni 2023, Energie, Umwelt und Klima

Ausbau der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg muss dringend weiter gesteigert werden

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15. März 2023, Energie

UBW kritisieren, dass nur kleine und mittlere Unternehmen förderberechtigt sind

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