Dick: „Brauchen Verfahren und Abläufe, die eine verstärkte Arbeitskräftezuwanderung auch tatsächlich ermöglichen“
STUTTGART – Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg ist im Dezember leicht gesunken. „Neben hohen Energiepreisen und gestörten Lieferketten entwickelt sich der wachsende Arbeits- und Fachkräftemangel zu einem immer größeren Problem für die Wirtschaft im Südwesten“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), Peer-Michael Dick, am Dienstag in Stuttgart. „Wir müssen die inländischen Potenziale noch besser heben – beispielsweise durch verstärkte berufliche Weiterqualifizierung sowie mehr Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben. Gleichzeitig brauchen wir aber auch dringend mehr Arbeitskräftezuwanderung“, erklärte er.
Dafür brauche es aber Verfahren und Abläufe, die eine verstärkte Zuwanderung auch tatsächlich ermöglichten, sagte Dick: „Die langen Wartezeiten bei der Vergabe von Visaterminen müssen endlich ein Ende haben. Die Verbesserung der Verwaltungsverfahren muss auf der Prioritätenliste ganz oben stehen.“ Nur wenn die notwendigen Kapazitäten und Verfahren für eine schnelle Bearbeitung der Anträge geschaffen werden, könne die Zuwanderung effektiv gesteigert werden.
Die jüngst von der Bundesregierung verabschiedeten Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung beschrieben dazu richtige Maßnahmen wie Digitalisierung, schnellere Bearbeitung, bessere Zusammenarbeit unter den Behörden und Zentralisierung von Zuständigkeiten. „Bei den Maßnahmen fehlt jedoch die klare Verpflichtung, dass die Ziele auch erreicht werden“, kritisierte der UBW-Hauptgeschäftsführer. Um bestehende Schwierigkeiten bei den Verfahrensabläufen zu identifizieren und gemeinsam gute und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, müssten auch mehr Praktikerinnen und Praktiker aus den Unternehmen in den Prozess eingebunden werden, forderte Dick.