Lesebeitrag / 23. Mai 2023

Unternehmer BW: Baden-württembergische Wirtschaft begrüßt die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für ansiedlungs- und investitionswillige Unternehmen

Barta: „Auch dauerhaft wirkende Standortfaktoren müssen verbessert werden, um ausländische Unternehmen nach Baden-Württemberg zu holen und ansässige Firmen hier zu halten“ 

STUTTGART – Die baden-württembergische Wirtschaft begrüßt die angekündigte aktive Ansiedlungsstrategie der Landesregierung. „Eine zentrale Anlaufstelle, bei der sich potenzielle Investoren aus dem Ausland informieren können und die ansiedlungswillige Unternehmen während des gesamten Prozesses begleitet und dabei Türen öffnet, ist zielführend“, sagte Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg, am Dienstag in Stuttgart: „Es ist daher nur folgerichtig, dass diese Anlaufstelle auch Start-Ups und den bereits hier ansässigen Unternehmen, die am Standort investieren oder erweitern wollen, offenstehen soll.“

Das Konzept sieht neben der aktiven Anwerbung von Unternehmen im Ausland die Schaffung einer „One-Stop-Agency“ vor, die bei der Landesagentur Baden-Württemberg international (bw-i) angesiedelt werden soll. Der Aufbau der Strukturen und ausreichender Kapazitäten dieser zentralen Anlaufstelle müsse nun zügig in Angriff genommen werden, forderte Barta: „Die Unterstützung während eines Ansiedlungs- oder Investitionsprozesses reicht jedoch nach unserer Überzeugung kaum aus, damit sich mehr ausländische Unternehmen in Baden-Württemberg ansiedeln oder hier ansässige Unternehmen bei anstehenden Standortentscheidungen dem Land treu bleiben.“

Investitionsentscheidungen hingen in starkem Maße auch von dauerhaft wirkenden Qualitätsfaktoren des Standortes ab, so der UBW-Hauptgeschäftsführer: „Am Ende sind es dieselben Rahmenbedingungen und Gelingensfaktoren, die darüber entscheiden, ob auch hier bereits ansässige Unternehmen langfristig erfolgreich wirtschaften können.“ Dazu zählten eine gut ausgebaute Infrastruktur – Verkehr und digital –, eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen, ein ausreichendes Angebot an gut qualifizierten Fachkräften, eine transferstarke Hochschul- und Forschungslandschaft, schnelle und digitale Planungs- und Genehmigungsprozesse sowie ein wettbewerbsfähiges Steuer- und Abgabensystem. „Auch bei diesen Themen müssen wir uns verbessern. Sonst drohen auf längere Sicht mehr Unternehmen abzuwandern, als wir mit einer an sich guten Ansiedlungsstrategie gewinnen“, sagte Barta.

Autor

Volker Steinmaier

Referatsleiter Medienarbeit Print, Rundfunk und TV
steinmaier@unternehmer-bw.de